Eine meiner jungen Studentinnen sagte neulich zu mir, ich hätte Glück, dass ich in meinem Alter noch arbeiten könne, und sie hoffe, dass sie das auch tun könne, wenn die Zeit dafür gekommen sei. Diese Worte haben mich tief berührt und meine Dankbarkeit für alles, was mir das Leben geschenkt hat, neu entfacht. Sie haben aber auch eine Lawine von Gedanken ausgelöst, die ich gerne mit Euch teilen möchte. Denn ich glaube, dass dieses Thema alle Frauen betrifft, ob jung oder alt.
Die Erkenntnis, dass Arbeiten in meinem Alter als Luxus angesehen werden kann, hat mich erschüttert. Ich hatte die Sache nie aus diesem Blickwinkel betrachtet. Es schien mir normal, bis ans Ende meiner Tage so weiterzuleben wie bisher und dabei zu arbeiten. Aber tatsächlich ist es für viele Frauen bereits ab 50 schwierig, einen Arbeitsplatz zu finden, und manche Berufe erlauben es nicht, das Arbeitsleben über 65 hinaus zu verlängern, selbst wenn man das möchte und die Gesundheit es zulässt.
Ich fragte mich weiter: „Handelt es sich bei dir nicht um eine egoistische Person? Nimmst du nicht einer Jüngeren den Platz weg? – Okay, sagte ich mir, meine Aktivität ist weitgehend partiell, also nur zur Hälfte egozentrisch“. Doch das Gefühl der Beruhigung hielt nicht lange an. Sehr schnell kam die nächste Frage: „Zugegeben. Aber in diesem Fall muss mein Beitrag zumindest nützlich sein. Seit kurzem fühle ich mich in der Gesellschaft meiner Schüler manchmal wie ein Alien. Die Universen unserer kulturellen Referenzen scheinen mir Lichtjahre voneinander entfernt. Und ehrlich gesagt, sie wissen in vielen Dingen mehr als ich.
Da ich kleine Gruppen von Schülern habe, konnte ich das Thema mit ihnen besprechen. Und zu meiner großen Freude erntete ich nur Freundlichkeit und schöne Momente des Teilens im Herzen. Die Jugend von heute ist schön, sie ist großzügig. Man sagte mir: „Nein, du nimmst uns nicht unseren Platz weg, du lässt uns an deiner Erfahrung teilhaben, du gibst uns Hoffnung. Auch wir würden gerne so lange wie möglich aktiv bleiben. Und wenn man sich die Entwicklung der Renten ansieht, müssen wir noch lange arbeiten.
Ja, Lebenserfahrung, Fachwissen, das durch die Ausübung eines Berufs erworben wurde. Das ist natürlich das, was ich von ganzem Herzen weitergeben möchte. Allerdings muss man die richtige Mischung finden, die dem anderen die Freiheit lässt, seine eigenen Erfahrungen zu machen, Fehler zu machen und selbst zu lernen. Es braucht nur diesen Hauch von Inspiration, der beim Lernenden die Kreativität fördert. Das ist es, wozu ich gerne in der Lage wäre. Alles in Frage zu stellen, immer und immer wieder und Neues zu begrüssen.
Außerdem würde ich neben meinem Fachwissen auch gerne ein „Seins-Wissen“ vermitteln. Ich würde so gerne diese beruhigende, liebevolle und bewusste Präsenz sein, die Hoffnung, Enthusiasmus und Geist nährt. Ich wünsche mir so sehr, dass Mädchen und junge Frauen mit Freude und Zuversicht in ihre Zukunft und die ihrer Kinder blicken können! So wie es die Frauen meiner Generation konnten.
Es wird ja von mir nicht verlangt, dass ich Dein Leben rette, aber gerne wäre ich eine Stütze für Dich!
Mit Liebe, Freude und Licht,
Chinta
Auch ich möchte mich für diesen Beitrag über „Alter und Arbeiten“ bedanken – ich selbst habe mit 61 und dann noch einmal mit 62 den Job gewechselt – also – die Gesellschaft ist bereits offen, „alten“ Menschen, Arbeit anzubieten – vieles liegt am eigenen Mindset – ich könnte jetzt mit demnächst 64 in „Rente“ gehen – aber warum sollte ich, wenn mir all das, was ich tun darf Freude macht? Wenn ich extrem viel Freiheiten geniesse (kommen und gehen wann ich will, freinehmen wann ich will, länger oder kürzer arbeiten, wenn ich will). Letztlich wurde ich sogar gefragt, ob ich später (wenn ich dann älter bin – 65 und aufwärts) evtl. noch für 1 Tag pro Woche „weitermachen“ will. Ich glaube, ganz ganz viel in unserem Leben hängt ganz allein von uns selbst ab .. Vielleicht noch einen Tipp zu Deiner http://www.keola.com Seite: ich kann sie nicht öffnen (habe allerdings auch ein sehr gutes Virenprogramm) – es heisst:
Diese Seite beinhaltet Schadprogramme – Der Web-Schutz hat auf d1x9q8w2e4.xyz eine Reihe bösartiger Elemente entdeckt, die versuchen könnten, schädliche Programme auf Ihrem Computer zu installieren, die Ihre Dateien verändern und löschen, Ihre Browsereinstellungen ändern oder Informationen (z. B. Fotos, Passwörter, Nachrichten, Kreditkarten) stehlen können. Herzliche Grüsse Angelika
Liebe Chinta,
vielen Dank für das Teilen Deiner Erfahrungen und Gedanken zum Weiterarbeiten und Wirken im Alter. Und es hat mich gefreut, dass die jungen Leute so positiv darauf reagieren. Auch ich hab Freud meine Cranio Therapie noch weiterhin anzubieten und als Selbständige kann ich das ja auch einfach tun. Da wird mir wieder bewusst, wieviel Freiheit ich habe, denn als Angestellte muss man halt meist mit 64/65 gehn, oder geht auch gerne… Ich finde die Wahlfreiheit so wichtig!!! Das wär mir ein Anliegen in unserer Gesellschaft.
Danke Chinta fürs Teilen! Ich finde es wunderbar, wenn Menschen über das „Pensions-Alter“ hinaus aktiv bleiben, andere an ihrem Wissen teilhaben lassen.
Der wichtigste Teil von uns, altert sowieso nie…..
Liebe Chinta
Vielen Dank für deinen interessanten Beitrag und das ehrliche Teilen deiner Gedanken.
Es hat meine Beobachtung bestätigt, dass die „Alten“ aus ihren Erfahrungen und ihrem Wissen auch eine Stütze für die jungen Nachkommen sein können. Die Entwicklung hat einen ganz anderen Lauf genommen als zu unserer Zeit und das ist auch gut so, wenn sich alte Muster auflösen dürfen. Und ich finde es wunderbar für alle Menschen die auch im Alter arbeiten können.