Supervision dient der beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung. Sie ist ein wichtiges Werkzeug zur Qualitätssicherung und für Therapeutinnen aller Richtungen eine Hilfe für nachhaltiges Ressourcenmanagement.
Komplementärtherapeutinnen bieten KlientInnen neben der eigentlichen «Behandlung»einen menschlichen Beziehungsraum an.
Dies ist das Feld, in dem es zu Übertragungen kommen kann. Der Begriff Übertragung wurde erstmals von Sigmund Freud verwendet und hat sich als Begriff allgemein in der Psychotherapie etabliert.
Übertragung bezeichnet den Vorgang, dass ein Mensch Gefühle, Erwartungen, Wünsche und Befürchtungen aus der Kindheit unbewusst auf neue soziale Beziehungen überträgt.
Die Aufgabe der Therapeutin ist es nun, zu erkennen welche Gestalt oder Rolle sie als Gegenüber zugewiesen bekommt: Mutter, Lehrerin, Geliebte, Schwester, Göttlichkeit ec.
Am Anfang der therapeutischen Beziehung steht meistens eine positive Übertragung. Kindliche Anteile bekommen Fürsorge, Nahrung, Bindungsangebote, Wertschätzung, Schwesternschaft usw. Hier kann Vertrauen in die Therapeutin und die Therapie entstehen und ein heilsamer Raum wird eröffnet.
Idealerweise unterstützt der Therapieprozess die Klientin darin, sich diesen Übertragungen bewusst zu werden so dass kindliche Anteile wachsen können, Verletzungen, Ängste, Ärger ec sich auflösen und in Zusammenhang gebracht werden können.
Therapeutische Beziehungen durchlaufen häufig Phasen wie die der Idealisierung, Bindung und Ablösung. In jeder Phase werden unterschiedliche Anteile projiziert beziehungsweise übertragen.
In all diesen Phasen können Gegenübertragungsgefühle bei der Therapeutin entstehen. Gegenübertragungsgefühle können als wirkungsvolles «Diagnostika» eingesetzt werden. Wichtig ist hier dass die Therapeutin sich ihrer Gefühle bewusst wird, sie zuordnen kann um wieder in eine neutrale Position zurück zu finden.
Wenn Übertragung und Gegenübertragung unbewusst bleiben, kann sich das auf das Wohlbefinden der Therapeutin auswirken. Es kann sich als Müdigkeit, Erschöpfung, Anspannung und Lustlosigkeit äussern und sogar in ein Burnout führen.
Deswegen ist regelmässige Supervision für Therapeutinnen ein wichtiges Werkzeug um Ressourcen zu stärken und sich in der eigenen Arbeit stetig weiter zu entwickeln.
Therapeutinnen arbeiten oft alleine in der eigenen Praxis weshalb gerade der Austausch in Supervisionsgruppen nährend, bestärkend und inspirierend sein kann. Mit zu bekommen, dass andere Therapeutinnen ähnliche Themen haben, diese zu diskutieren und gemeinsam zu reflektieren, bestärkt uns in unserer wichtigen Arbeit, hilft uns gesund zu bleiben, fördert unsere Professionalität und macht Spass.
Die nächsten Gruppensupervisionen:
Basel: 17. April // Olten: 7. Mai // Bern: 6. August 2021
Individuelle Gruppen oder Einzelsupervisionen in Bern Basel & Online jederzeit nach Absprache möglich
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